Wieder kein Dreier: Auch im 13. Anlauf bleibt der VfL Bochum in dieser Saison ohne Sieg. Gegen den SV Werder Bremen setzte es trotz einer guten ersten Hälfte ein 0:1. Am Ende ertönten einige Pfiffe an der Castroper Straße.
Die Bremer kamen mit Rückenwind an die Castroper Straße, unter der Woche feierte Werder im DFB-Pokal ein knappes 1:0 gegen Darmstadt 98 und Ex-Trainer Florian Kohfeldt. Auch die Auswärtsbilanz mit drei Siegen in sechs Spielen machte Mut, zehn von 16 Zählern hatten die Hanseaten auf fremden Plätzen geholt.
Vier Änderungen gab es in der Startelf von Dieter Hecking. Beim VfL begannen Bernardo, Ibrahima Sissoko, Koji Miyoshi und Gerrit Holtmann für Jakov Medic (verletzt), Kapitän Anthony Losilla sowie Lukas Daschner und Moritz Broschinski (Bank).
Die Hausherren kamen gut in die Partie, liefen Bremen gut an und machten Druck, in den ersten zehn Minuten fehlte lediglich ein klarer Abschluss. Werder begann vorsichtig und hatte mit Bochum zu Beginn einige Probleme, gerade wenn der VfL ins Tempo kam. Der erste richtige Abschluss gehörte aber den Gästen, Derrick Köhn setzte einen Distanzschuss ans Außennetz (14.). Auf der anderen Seite stellte Gerrit Holtmann Werder-Verteidiger Niklas Stark vor einige Probleme.
Dennoch kamen die Bremer besser in die Partie und sollten auch die erste dicke Chance haben, doch der VfL hatte Glück, dass Ex-BVB-Spieler Justin Njinmah seinen Volley knapp links neben das Tor von Patrick Drewes setzte (22.). Kurz darauf dann auch die erste Bochumer Chance, Koji Miyoshi bediente Holtmann, der im Eins-gegen-Eins aber an Schlussmann Zetterer scheiterte (26.). Ein recht harmloser Fernschuss von Felix Passlack verfehlte das Tor links (35.).
Bochum: Drewes - Bernardo, Oermann, Ordets - Wittek (71. Kwarteng), Passlack - Sissoko (76. Pannewig), Bero - Holtmann, Miyoshi (71. De Wit) - Hofmann (76. Broschinski).
Werder: Zetterer - Jung, Friedl, Stark - Weiser, Köhn (90.+1 Deman) - Lynen (76. Bittencourt), Stage, Schmid (90.+1 Pieper) - Njinmah (57. Burke), Ducksch (76. Grüll).
Tor: 0:1 Stage (56.).
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych.
Gelbe Karten: Wittek - Lynen
Werder wirkte nervös, während der VfL die Schlagzahl erhöhte und wieder öfter am Werder-Strafraum auftauchte. So hätte es nach einer Ecke fast geklingelt, doch Miyoshi konnte eine nächste Bremer Unsicherheit bei einer Ecke nicht nutzen (41.). Nach einem Freistoß von Felix Passlack wurde es im Bremer Strafraum nochmal hektisch, da Zetterer an der Hereingabe vorbeiflog. Marco Friedl und Bernardo prallten mit den Köpfen aneinander, der vom Bremer verlängerte Ball verfehlte das lange Eck des Bremer Tores nur knapp (45.+1). Torlos ging es in die Kabinen.
Die zweite Hälfte begann so wie die erste, mit einem druckvollen Beginn der Bochumer. Und es kam auch zu Gefahr für den Kasten von Zetterer. Zunächst klärte Anthony Jung ganz knapp neben den eigenen Pfosten zur Ecke (49.), dann kam Wittek nach einem Pass von Miyoshi links im Strafraum mit einem langen Bein zum Abschluss - vorbei (50.).
Doch wie so oft, wenn man sich vorne nicht belohnt, klingelt es dann hinten: einen Eckball der Bremer lieferte Marvin Ducksch, Jens Stage köpfte den Ball satt aufs Tor. Drewes war dran, konnte den Ball aber nicht neben oder über das Tor lenken - 0:1 (56.)! "Das hätte uns nicht passieren dürfen, dass in dieser Drucksituation aus dem Nichts das 0:1 fällt durch einen Standard", befand ein sichtlich niedergeschlagener Gerrit Holtmann nach dem Spiel am Sky-Mikrofon.
Aus dem Nichts lief der VfL einem Rückstand hinterher und musste das erstmal verkraften. Die Bremer waren nun präsent, bei einer Hereingabe von Stage musste Drewes vor dem einschussbereiten Oliver Burke zum Ball (63.). Und auch die nächste Gelegenheit gehörte den Bremern, ein Schuss von Ducksch wurde noch neben das Tor abgelenkt (70.). Von Bochum gab es in dieser Phase kaum gefährliche Angriffe. "Wir haben nach dem 0:1 nicht die Antwort gefunden. Die Köpfe sind angegangen und wir haben einfache Fehler gemacht", fasste Holtmann zusammen.
Und so plätscherte die Partie dahin, bis zehn Minuten vor Schluss Ivan Ordets plötzlich die Einschusschance hatte, die Hereingabe von Holtmann aber klar über das Tor setzte. Auf der anderen Seite rettete er in höchster Not gegen den eingewechselten Marco Grüll (82.). Moritz Broschinski versuchte es in der Nachspielzeit nochmal aus der Distanz, ansonsten blieb es bei dem einen Tor, das an diesem Nachmittag den Unterschied machte. Werder kann mit den drei Punkten nach oben schielen, für den VfL werden die Hoffnungen auf den Klassenerhalt schon vor Weihnachten winzig.
Für den VfL Bochum geht es am kommenden Samstag (14. Dezember) an die Alte Försterei, Anstoß bei Union Berlin ist um 15.30 Uhr. Im Topspiel am Abend (18.30 Uhr) ist dann Werder Bremen beim FC St. Pauli zu Gast.